Mithilfe eines breiten Netzwerks an Expert:innen hat der Klimarechnungshof vier vorbereitende Prüfungen durchgeführt. Die Ergebnisse und daraus abgeleiteten Empfehlungen finden sich im Prüfbericht (hier als PDF zum Herunterladen)! Weiters enthält der Prüfbericht Vorschläge für zukünftige Kontrolltätigkeiten des Klimarechnungshofs.
„Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien“:
Verhindern bürokratische Genehmigungsverfahren die Errichtung von ausreichend Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien in Österreich, um den geplanten Ausstieg aus fossilen Energien fristgerecht zu vollziehen?
Empfehlung des Klimarechnungshofs:
- Genehmigungsverfahren effektiver gestalten und beschleunigen, um den Ausbau von Windkraft bis 2030 zu sichern
- Die Ausbauziele die bereits beschlossen sind und zukünftig beschlossen werden, sollen verbindlich in klare Zielvorgaben für die einzelnen Bundesländern übergehen
Kontrollaufgabe für den Klimarechnungshof:
- Vorschläge für die Optimierung der Genehmigungsverfahren ausarbeiten
- Laufendes Monitoring der vorhandenen Stromquellen und der Entwicklung des Ausbaus erneuerbarer Energieträger auf Bundesländerebene durchführen und den Ist-Zustand interpretieren
„Ringautobahn Linz“:
Welche Klimawirkung hat der umstrittene Autobahnbau des Westringtunnels und was kann daraus für Verkehrsinfrastrukturentscheidungen in Österreich gefolgert werden?
Empfehlung des Klimarechnungshofs:
- Die Grundlagen der verkehrsstrategischen Entscheidung für die Genehmigung des Bau des Westringtunnels in der aktuellen Planungsfassung sollten in einer Strategischen Umweltprüfung re-evaluiert und mit aktuellen Verkehrsprognosen und -konzepten für Linz verglichen werden
Kontrollaufgabe für den Klimarechnungshof:
- Ein Bewertungstool für die Daten- und Entscheidungsgrundlagen in hochrangigen Straßenbauprojekten, die mit langen Planungsphasen in der Vergangenheit aktuell kurz vor der Realisierung stehen, entwickeln und gemäß aktuellem Stand des Wissens beurteilen (ex post)
- Modelle für die vorausschauende Prüfung der Klima- und Umweltwirkung von großen Infrastrukturvorhaben in Planung und Umsetzung transparent entwickeln (ex ante)
„Das Ausbleiben des Klimaschutzgesetzes“:
Welche mess- und berechenbaren Folgen haben fehlende gesetzliche und strategische Vorgaben für Österreichs Klima- und Haushaltsbilanz?
Empfehlung des Klimarechnungshofs:
- Novelle des Klimaschutzgesetzes sofort publizieren
- Eine unabhängige Prüfstelle beauftragen, jene Positionen, die eine Verzögerung der Gesetzesvorlage verursachen, zu veröffentlichen und auf Basis aktueller wissenschaftlicher Daten zu kommentieren
Kontrollaufgabe für den Klimarechnungshof:
- Notwendigkeit rechtlich verbindlicher Vorgaben zur Reduktion von Treibhausgasemissionen ausarbeiten
- Ein Erhebungsinstrument für verpflichtende jährliche Stellungnahmen von ausgewählten Regierungsmitgliedern, Verwaltungsbeamten und Expert:innen zu ihrer Position zu ausbleibenden angekündigten klimarelevanten Gesetzesinitiativen erarbeiten
„Klimarelevanz von Agrarsubventionen“:
Warum wirken sich europäische und nationale Subventionen für die Landwirtschaft negativ auf die Österreichische Klimabilanz aus und wie ließe sich das ändern?
Empfehlung des Klimarechnungshofs:
- Daten der Agrarsubventionen auf Einzelmaßnahmenebene für die Forschung veröffentlichen
- Grundsätzliche Ernährungsumstellung fördern
- Fortbildungsoffensive zu Klima- und Umweltschutz
Kontrollaufgabe für den Klimarechnungshof:
- Ex-ante und ex-post Prüfverfahren entwickeln, um verschränkte Klima- und Umwelteffekte von Agrarsubventionen und landwirtschaftlicher Praktiken zu bestimmen
- Wissensbasierte Vorschläge für mögliche Maßnahmen zur Förderung und Beschleunigung der Ernährungswende ausarbeiten
Der gesamte Prüfbericht findet sich hier als PDF zum Herunterladen!